Schluss mit einer Justiz, die rassistische Polizeigewalt legitimiert!

Redebeitrag von Justizwatch auf der Kundgebung gegen tödliche rassistische Polizeigewalt – 4.7.2020, Platz der Luftbrücke

Fast vier Jahre ist es her, dass Hussam Fadl von der Berliner Polizei von hinten erschossen wurde. Vier Jahre, in denen die Ermittlungen gegen den Todesschützen blockiert und verschleppt wurden. Erneut hat die Polizei einen Menschen getötet und muss bislang keine strafrechtlichen Konsequenzen fürchten. Diese Rechtlosigkeit hat viel mit institutionellem Rassismus zu tun.

Institutioneller Rassismus hat viele Facetten. Rassismus prägt schon die Arbeit der Polizei. Das führt zu ständigen rassistischen Kontrollen und Durchsuchungen an öffentlichen Orten. Beleidigungen, körperliche Angriffe und Misshandlungen bis hin zur Tötung sind keine Ausnahmen. Polizeigewalt wird fast nie aufgeklärt. Polizist*innen decken sich gegenseitig. Sie müssen keine ernsthaften Ermittlungen durch Kolleg*innen fürchten.

Staatsanwaltschaften und Gerichte tragen ihren Teil dazu bei, diese rassistische Gewalt zu stützen. Wir haben unzählige solcher Verfahren beobachtet. Anstatt die rassistische Gewalt der Polizei als solche zu benennen und aufzuklären, übernehmen Gerichte und Staatsanwaltschaften die Darstellungsweise der Polizei und machen Opfer zu Tätern. Dadurch werden die Täter*innen in Uniform nicht zur Verantwortung gezogen. Weiterlesen

Gerechtigkeit für Hussam Fadl!

Kundgebung gegen tödliche rassistische Polizeigewalt am Samstag, 04.07.2020, um 15.00 Uhr – Platz der Luftbrücke 6, 12101 Berlin

Hussam Fadl wurde am 27.09.2016 von Berliner Polizei von hinten erschossen. Bisher gibt es keine Anklageerhebung gegen die Todesschützen. Es bleibt nur noch ein gutes Jahr, dann wird der Fall verjährt sein, und alle Aussicht auf ein juristisches Verfahren damit zunichte. Das würde wieder einmal bedeuten, dass die Polizei ohne strafrechtliche Konsequenzen einen Menschen getötet hat.

Deshalb müssen wir den Druck auf die Ermittlungsbehörden erhöhen, und die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Fall lenken. Kommt zur Kundgebung, bringt eure Freund*innen, Nachbar*innen, Schwestern, Opas, Kolleg*innen und alle anderen mit und fordert mit uns:

  • Lückenlose Aufklärung der Erschießung von Hussam Fadl!
  • Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft und ein Strafverfahren gegen die Polizeibeamten, die auf Hussam Fadl geschossen haben!
  • Die sofortige Suspendierung der beschuldigten Polizisten!

Überall ist Polizeigewalt, aber überall ist auch Widerstand!

Organisiert von KOP

Hussam Fadl – von der Berliner Polizei von hinten erschossen

Infoveranstaltung der Kampagne Gerechtigkeit für Hussam Fadl zum aktuellen Stand des Verfahrens

Mittlerweile ist es mehr als drei Jahre her, dass die Berliner Polizei Hussam Fadl bei einem Einsatz von hinten erschoss. Und noch immer gibt es keine Anklageerhebung gegen die beschuldigten Polizist*innen. Wir bekommen den Eindruck, dass die Berliner Staatsanwaltschaft und auch die Generalstaatsanwältin die neue Ermittlungen blockieren, die durch das Kammergericht angeordnet wurde.

Wir laden alle zu einer Infoveranstaltung am Freitag den 13.12.2019 um 18:30 Uhr ins Aquarium ein. Der Anwalt der Witwe von Hussam Fadl, Ulrich von Klinggräff, wird über den aktuellen Stand des Verfahrens berichten.

Kommt zur Veranstaltung, macht mit uns öffentlichen Druck, und fordert mit uns: Lückenlose Aufklärung der Erschießung von Hussam Fadl! Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft und ein Strafverfahren gegen die Polizeibeamten, die auf Hussam Fadl geschossen haben! Die sofortige Suspendierung der beschuldigten Polizisten!

Auftaktveranstaltung Death in Custody – Erinnert mit uns gemeinsam!

* english below *

Vor drei Jahren, am 27.09.2016, wurde Hussam Fadl von der Berliner Polizei von hinten erschossen. An seinem Todestag erinnern wir an ihn und die vielen weiteren Tode in Deutschland durch rassistische Polizeigewalt. Außerdem stellen wir unsere neue Kampagne ‚Death in Custody‘ vor. Die Kampagne wurde durch verschiedene antirassitischer Initiativen ins Leben gerufen, um auf tödliche rassistische Polizeigewalt aufmerksam zu machen, Druck zu auszuüben und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Ort: K-Fetisch * Wildenbruchstraße 86 * 12045 Berlin-Neukölln

Zeit: 27.09.2019 um 20 Uhr

Veranstaltet durch die Kampagne ‚Death in Custody‘

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3 years ago on 27.09.2016 Hussam Fadl was fatally shot from behind by the Berlin police. On the anniversary of his death we remember him and the many other deaths in Germany as the result of racist police violence.

This day also marks the kick-off of our new campaign ‘Death in Custody’. This campaign has been launched by several anti-racist initiatives, in order to raise awareness of lethal racist police violence, to put pressure on the authorities, and to bring those responsible to accountability.

The event will take place in German, an English translation can be organized.