Amad Ahmad starb an schweren Verletzungen, die er am 17. September bei einem Brand in seiner Gefängniszelle in der JVA Kleve erlitten hat – in der er 2 Monate lang unschuldig saß. Erst nach seinem Tod stellte sich heraus, dass die Staatsbeamt*innen Amad inhaftiert hatten, ohne seine Identität eingehend zu prüfen. Sie hatten ihn an Stelle eines Geflüchteten aus Mali inhaftiert, der den Namen Amad Ahmad als Decknamen nutzte und in Hamburg gesucht wurde. Schon jetzt liegt nahe, dass die vielen Fehler in der Arbeit der Polizeibeamt*innen auf einen strukturellen Rassismus zurückzuführen sind. So viele Unterlassungen können kaum Zufall sein.
Der Fall von Oury Jalloh hat gezeigt: Gerade wenn Polizeikräfte in einen Tod verwickelt sind und angesichts von Ermittlungsfehlern der Staatsanwaltschaft müssen die Angehörigen, die Zivilgesellschaft und die breite Öffentlichkeit Ermittlungen und Gerichtsverfahren kritisch begleiten. Amad Ahmads Familie muss Einsicht in alle Akten erlangen. Das geht nur, wenn sie selbst klagen. Amads Familie braucht desegen dringend einen guten Rechtsbeistand, der ihre Klage vertritt. Die Kosten dafür soll sie nicht allein tragen. Daher haben Gruppen wie die ISD, die Oury Jalloh-Initiative und KOP einen Spendenaufruf gestartet, den wir unterstützen. Unter diesem Link erfahrt ihr, wie ihr euch beteiligen könnt.